Offener Brief fordert Erhalt der Eltern-Kind-Zentren

Mit einem offenen Brief an die Fraktionen des Sächsischen Landtags und das Sächsische Kultusministerium fordern Vertreter von Kindertagesstätten, Trägern, Politiker und Eltern eine Fortsetzung der Landesförderung des ehemaligen Landesmodellprojektes „Weiterentwicklung von Kindertageseinrichtungen zu ElternKindZentren (EKiZ)“. Der offene Brief wurde maßgeblich vom Graswurzelbündnis „Die bessere Kita“ initiiert. Es ist bereits der zweite offene Brief, der in dieser Sache veröffentlicht werden muss.

Zum Hintergrund: Mit größter Verwunderung haben die mittlerweile seit sechs Jahren durch den Freistaat Sachsen geförderten verbliebenen 14 Eltern-Kind-Zentren zur Kenntnis genommen, dass es sowohl durch das zuständige sächsische Kultusministerium, als auch durch das sächsische Sozialministerium keinerlei Weiterfinanzierungsvorschlag für die beiden vor uns liegenden Haushaltjahre 2023/2024 gegeben hat.

Zudem wurde ohne unsere Kenntnis bis zum Mai 2022 durch die Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung (SLfG), finanziert durch die Auridis Stiftung, ein Konzept für einen Transfer von Eltern-Kind-Zentren erstellt. Offensichtlich war die Zielstellung, die bisherigen Ergebnisse der Eltern-Kind-Zentren und des ESF-Programms ,Kinder stärken‘ zu nutzen, um ein Transferkonzept für die weitere Praxis abzuleiten“, sagt Jens Kluge, Sprecher des Graswurzelbündnisses Die bessere Kita“. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen allen teilnehmenden Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden und können so in deren pädagogische Konzepte und inhaltliche Arbeit einfließen, hat das Sächsische Sozialministerium (SMS) auf Anfrage erläutert. Weiterhin verweist das SMS auf die Zuständigkeit des Sächsischen Kultusministeriums und darauf, dass Leistungen der Familienbildung durch den Freistaat Sachsen im Rahmen der Förderrichtlinie Jugendpauschale gefördert werden und es dadurch den Gebietskörperschaften ermöglicht wird, die kommunale Aufgabe der Familienbildung im Sozialraum eigenverantwortlich auszubauen beziehungsweise zu stabilisieren.

Dieses Vorgehen befremdet uns sehr, zumal es für die beiden letzten Jahre bereits gelungen ist, die zuständigen Gebietskörperschaften in die Mitfinanzierung einzubinden und damit einen langfristigen Übergang in eine Regelfinanzierung anzubahnen“, sagt Jens Kluge.

Für die Initiatoren des offenen Briefes ist es zwingend, dass die Landesförderung im Doppelhaushalt 2023/2024 fortgeführt wird, um die Verstetigung und Nachhaltigkeit der entstandenen vorzeigbaren Ergebnisse nicht wieder zu gefährden.

Der offene Brief zum Download.