Im September dieses Jahres wird es die letzte Erhöhung des Personalschlüssels in den sächsischen Kitas in dieser Legislaturperiode geben. Eine pädagogische Fachkraft ist dann im Krippenbereich rein rechnerisch für 5 Kleinkinder zuständig. Bisher waren es 5,5 Kleinkinder pro Fachkraft. Zudem will die Landesregierung ab vorrausichtlich Sommer 2019 zwei Stunden Vor- und Nachbereitungszeit pro 40-Stunden-Fachkraft und Woche finanzieren. Dafür werden ca. 1400 neue Fachkräfte gebraucht. Auch das Sächsische Kitagesetz soll dazu geändert werden.
Doch diese Verbesserungen in kleinen Schritten reichen längst nicht aus, um die frühkindliche Bildung in Sachsen langfristig zu verbessern. Das Graswurzelbündnis „Die bessere Kita“ tritt seit 2014 für eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen in den sächsischen Kitas ein. Die zentrale Forderung an die Politik lautet, einen mittel- und langfristigen Plan für die frühkindliche Bildung in Sachsen zu entwickeln. Völlig unabhängig von Wahlkämpfen, Landtags- und Kommunalwahlen liegt es in der Verantwortung aller Beteiligten, sich darüber zu verständigen, wie frühkindliche Bildung in Sachsen in Zukunft aussehen soll.
Der jährliche Weltkindertag am 20. September gibt uns die Möglichkeit, auf die Rahmenbedingungen frühkindlicher Bildung in Sachsen hinzuweisen und die aktuelle Diskussion um die Kita-Qualität weiterzuführen. Das diesjährige Motto lautet „Kinder brauchen Freiräume“. In Chemnitz, Freiberg, Dresden und Leipzig sind große Aktionen geplant. Auch für den ländlichen Raum gibt es von uns einen Aktionsvorschlag.
Auch nach den minimalen Verbesserungen in Sachen Personalschlüssel bleibt das Graswurzelbündnis bei seinen Forderungen:
- 4 Stunden Vor- und Nachbereitungszeit für alle Erzieher*innen in Sachsen
- eine weitere, spürbare Verbesserung des Personalschlüssels
- Freistellung der Kita-Leitung für administrative Aufgaben
Im Graswurzelbündnis haben sich im Frühjahr 2014 Vertreter aus Kitas, Elterninitiativen, von Gewerkschaften und Trägern sowie interessierte Einzelpersonen zusammengeschlossen, um die Bedingungen der frühkindlichen Bildung in Sachsen nachhaltig zu verbessern.
Wir würden uns freuen, wenn Sie den Weltkindertag dazu nutzen würden, sich über unsere Anliegen zu informieren. Denn nur Eltern, die sich mit den Bedingungen in den Kitas beschäftigen und auseinandersetzen, können auch an einer Veränderung mitarbeiten und ihren Einfluss geltend machen. Bürgern, Eltern, Kitaleitungen und Erzieher*innen bieten wir die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen, um Bildung in den ersten Jahren der kindlichen Entwicklung qualitativ hochwertig anbieten zu können.