Chemnitzer Jugendamt sperrt sich gegen Kartenverteilung

In zahlreichen sächsischen Kitas werden derzeit die Citycards mit dem Slogan „So geht sächsisch nicht“ an die Eltern verteilt. Nur in Chemnitz gibt es Probleme. Dabei war der Stadtelternrat Chemnitz das Gremium, in dem die Idee zu den Karten ursprünglich geboren wurde.

Der Stadtelternrat hatte beim Jugendamt Chemnitz nachgefragt, ob die Karten in den städtischen Kitas ausgelegt werden dürfen. In einer Stellungnahme der Pressestelle der Stadt Chemnitz und des Jugendamtes Chemnitz an den Stadtelternrat Chemnitz heißt es: „Die Stadt Chemnitz ist in jeder Hinsicht zur Neutralität verpflichtet. Daher ist die Unterstützung von Aktionen, die sich an Parteien, Mandatsträger etc. wenden, nicht möglich. Das Auslegen von Unterschriftslisten oder Postkarten, ganz gleich für welches Anliegen, ist leider in städtischen Kitas nicht möglich.“

Silke Brewig-Lange, die Vorsitzende des Vorstandes des Stadtelternrates Chemnitz, sagt dazu: „Offensichtlich ist das Engagement der Eltern für eine bessere Betreuung der Kinder der Stadtverwaltung doch nicht ausreichend neutral genug. Da aber leider Bürgerbeteiligung immer auch etwas politisch ist, denn um solch eine handelt es sich, drängt sich an dieser Stelle förmlich die Frage nach dem Stellenwert der Bürgerbeteiligung in dieser Stadt auf. Aber diese Frage wäre sicherlich auch zu politisch.“

In den Chemnitzer Kitas, die von freien Trägern betrieben werden, läuft die Verteilung der Karten dagegen problemlos. Eltern aus städtischen Kitas, die sich an der Protestaktion beteiligen wollen, erhalten die Karten am 20. Juni von 16 bis 17.30 Uhr bei einem kleinen Aktionstag vor dem Chemnitzer Rathaus sowie am Weltkindertag (20. Juni) bei einem großen Fest an gleicher Stelle.

Die komplette Pressemitteilung des Stadtelternrates Chemnitz gibt es unter diesem Link.