Stellungnahme zur geplanten Änderung des Kitagesetzes

Gestern endete die Anhörungsfrist für eine von Kultusminister Christian Piwarz (CDU) geplante Änderung des Sächsischen Gesetzes über Kindertageseinrichtungen durch das Haushaltbegleitgesetz 2019/2020. Das Graswurzelbündnis „Die bessere Kita“, in dem sich Eltern, ErzieherInnen, Kitaleiter, Träger und Gewerkschaften für deutliche Verbesserungen der Bedingungen in der frühkindlichen Bildung in Sachsen stark machen, wurde nicht um eine Stellungnahme gebeten, hat diese aber dennoch gestern an das Kultusministerium geschickt.

„Kultusmister Christian Piwarz möchte den Dialog mit der Praxis, weshalb wir gern unsere fachliche Position zu den geplanten Änderungen des Kitagesetzes äußern“, so Jens Kluge, Sprecher des Graswurzelbündnisses. Er macht keinen Hehl daraus, dass er von den Vorgaben des Sächsischen Kultusministeriums für die geplanten Änderungen – bekanntlich sollen ErzieherInnen, die 40 Stunden pro Woche arbeiten, ab 1. Juni 2019 zwei Stunden für Vor- und Nachbereitungszeit zur Verfügung stehen – nur wenig hält. In der Vor- und Nachbereitungszeit – als Teil der viel umfangreicheren mittelbaren pädagogischen Zeit – werden unter anderem Elterngespräche vorbereitet und Bildungsprozesse der Kinder dokumentiert. Bisher haben die ErzieherInnen diese Arbeiten zu einem großen Teil in ihrer Freizeit erledigen. „Das im Sächsischen Bildungsplan festgeschriebene umfangreiche Aufgabenspektrum macht es notwendig, dass den ErzieherInnen mindestens 10 Prozent ihrer Arbeitszeit zur Vor- und Nachbereitung zur Verfügung stehen. Bei einer 40-Stunden-Woche wären das mindestens 4 Stunden pro ErzieherIn“, macht Jens Kluge deutlich.

Aufgrund der hohen Arbeitsbelastung in den Kitas war sich der Sprecherrat des Graswurzelbündnisses auf seiner jüngsten Sitzung einig darüber, dass die neue Regelung bereits zum 1. Januar 2019 in Kraft treten muss, sowie keine Kürzungen für geringere Beschäftigungsumfänge der Fachkräfte beinhalten darf. Zudem sollte in der Gesetzesänderung auch die Kindertagespflege Berücksichtigung finden.

Für Rückfragen: Jens Kluge erreichbar unter 0375- 474301 oder kuschelkiste@awo-zwickau.de

das Schreiben an Staatsminister Christian Piwarz