Deshalb bin ich im Graswurzelbündnis dabei (6)

Wegen der Kinder, die ein Recht auf Zeit zum Entwickeln haben; wegen der pädagogischen Fachkräfte, die ein Recht auf professionelles Arbeiten haben und wegen der Eltern, die ein Recht auf qualitativ beste Bildung, Erziehung und Betreuung ihrer Kinder haben. Seit Einführung des sächsischen Bildungsplanes im Jahr 2006 fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft die zur Umsetzung notwendigen Rahmenbedingungen. Die bisherigen Maßnahmen sind dafür noch lange nicht ausreichend!

Unter den Beschäftigten wird der Unmut über die schlechten Zustände immer größer. Sie fragen zu Recht: „Wie soll ich die Entwicklung des einzelnen Kindes beobachten, sie dokumentieren und die nächsten Entwicklungsschritte planen? Wann führe ich dazu das Elterngespräch? Wann bereite ich es vor?“ Dafür ist in der Realität keine Zeit. Außerdem leisten pädagogische Fachkräfte nahezu 100 Prozent ihrer Arbeitszeit in zu vollen Gruppen.

Aus diesem Grund muss die Zeit für mittelbare pädagogische Arbeit (Vor- und Nachbereitungszeit) anerkannt und berücksichtigt werden! Die weitere gesetzlich festgeschriebene Absenkung des Personalschlüssels bzw. eine Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation ist unumgänglich. Nur so können allen Kindern bestmögliche Entwicklungschancen geboten werden.

Ich sehe im Zusammenschluss von Praxisvertretern, Elterninitiativen, Gewerkschaften und Kita-Trägerverbänden die beste Möglichkeit die Bemühungen aller zu bündeln. Damit erhöhen sich unsere Chancen auf die politisch Verantwortlichen einzuwirken.

Astrid Axmann, stellvertretende Vorsitzende der GEW Sachsen, Bereich Jugendhilfe/Sozialarbeit