Graswurzelbündnis ruft zur Beteiligung an Umfrage des Kultusministeriums auf

Das Graswurzelbündnis „Die bessere Kita“ ermutigt die in Kitas und Horten tätigen Kolleginnen und Kollegen sowie alle Eltern von Kita- und Hortkindern in Sachsen, sich an der heute vom Kultusministerium gestarteten Umfrage zur Qualität in Kitas zu beteiligen.

„Optimale frühkindliche Förderung in den sächsischen Kitas und Horten kann nur gelingen, wenn die dort Beschäftigten mehr Zeit haben. Eine im Sächsischen Kitagesetz festgelegte Vor- und Nachbereitungszeit für alle Erzieherinnen und Erzieher ist eine unserer Forderungen und aus unserer Sicht auch kurzfristig finanzierbar“, betont der Sprecher des Graswurzelbündnisses Jens Kluge. Dabei kann der vom Kultusministerium im „Qualitätspakt frühkindliche Bildung“ vorgeschlagene Umfang von zwei Stunden pro Woche nur ein erster Schritt sein. „Wir halten vier Stunden Vor- und Nachbereitungszeit pro Woche für erforderlich, um die Anforderungen des gültigen Sächsischen Bildungsplanes umzusetzen. Entscheidend für die Zukunft der frühkindlichen Bildung in Sachsen ist ein Masterplan, der mittel- und langfristig die Rahmenbedingungen für eine gute Qualität in den Kitas absichert“, erläutert Jens Kluge. Das Graswurzelbündnis ist bereits in Vorleistung gegangen und hat im August 2017 ein Grundlagenpapier mit Forderungen sowie im November 2017 eine Prioritätenliste mit einem Zeitplan zur Umsetzung dieser Forderungen vorgelegt. „Kultusminister Christian Piwarz muss sich mit aller Energie dafür stark machen, dass in den Beratungen zum kommenden Doppelhaushalt weitere Ressourcen aus sächsischen Landesmitteln für die frühkindliche Bildung erschlossen werden!“

Die weiteren Maßnahmepakete, die in der Umfrage zur Wahl gestellt werden, zeigen nach Ansicht des Graswurzelbündnisses den dringenden Handlungsbedarf in sächsischen Kitas. „Ein besserer Betreuungsschlüssel, zusätzliche Finanzen für Kitas mit besonderem Bedarf und frei verwendbare Budgets für jede Kita wären jeder für sich genommen richtige Schritte in die richtige Richtung“, so Jens Kluge. Er bezweifelt, dass die Umfrage neue Erkenntnisse bringen wird. „In Zeiten drohenden Fachkräftemangels kommt es auch darauf an, die gesellschaftliche Wertschätzung des Erzieherberufes zu stärken und die fünf Forderungen des Grundlagenpapiers des Graswurzelbündnisses und die teilweise identischen Vorschläge des Kultusministeriums nachhaltig und nicht nur im nächsten Doppelhaushalt zu verankern.“

Um die Eltern mit den Hintergründen der Fragestellung umfassend vertraut zu machen, wäre ein längerer Befragungszeitraum erforderlich gewesen. Die Umfrage muss, damit deren Ergebnisse in die Beratungen zum Doppelhaushalt 2019/20 einfließen können, leider schon am 1. Mai abgeschlossen sein. „Vielleicht kann die Befragung der Eltern, Erzieherinnen und Kita- sowie Hortleitungen aber ein wichtiger Anstoß sein, um noch mehr Menschen für die prekäre Personalsituation in sächsischen Kitas zu sensibilisieren“, hofft der Sprecher des Graswurzelbündnisses auf eine breite Beteiligung aller sächsischer Eltern.

Das Graswurzelbündnis wird im Rahmen seiner Möglichkeiten Kitas bei der Information der Eltern unterstützen und bereitet dazu eine Empfehlung vor.

Unter diesem Link geht es zur Umfrage des Sächsischen Kultusministeriums.