Am 6. Februar traf sich das Graswurzelbündnis „Die bessere Kita“ im Gewerkschaftshaus in Dresden zu seiner ersten ordentlichen Sitzung nach der Gründung im Herbst 2017.
Eingeladen waren alle, die sich für unsere Arbeit interessieren beziehungsweise bereits aktiv mitarbeiten. Als Gast konnte Volkmar Zschocke, der Fraktionsvorsitzende der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen im Sächsischen Landtag, begrüßt werden. Darüber hinaus stellte Volker Abdel Fattah (Foto) vom AWO Landesverband Sachsen den Teilnehmern das „AWO-Strategiepapier zur Verbesserung der Kita-Rahmenbedingungen in Sachsen“ vor.
„Mit Vertretern von Eltern, Trägern, Gewerkschaften und Basisvertretern (Pädagoinnen und Kitaleitungen) unter anderem aus Freiberg, Leipzig, Chemnitz und Zwickau diskutierten wir die aktuellsten Entwicklungen auf dem „Markt“ der frühkindlichen Bildung. Einigung erzielten wir bei zwei Dingen sehr schnell. Während die neue Landesregierung in ihrem Regierungsprogramm – von einer wenig zielführenden Befragung abgesehen – keine Ideen für eine Verbesserung der frühkindlichen Bildung formuliert hat, bleiben wir bei unser Forderung nach einem deutlichen Qualitätsausbau in den Kitas. Wir lassen uns dabei auch nicht durch auf den ersten Blick für Eltern verlockend erscheinende Angebote, wie ein kostenloses Mittagessen, abspeisen“, sagt Jens Kluge, Sprecher des Bündnisses.
Bereits seit vergangenem Jahr liegt eine Prioritätenliste vor, die gemeinsam von Trägern, ErzieherInnen, Eltern und Gewerkschaften erstellt wurde. Eine nochmalige Befragung von Trägern, Eltern und ErzieherInnen, wie sie Ministerpräsident Michael Kretschmer vor wenigen Tagen in seiner Regierungserklärung angekündigt hat, verschwende deshalb bei allen Beteiligten kaum noch vorhandene Ressourcen nur noch weiter. „Diese Position werden wir auch in den bevorstehenden Gesprächen mit Kultusminister Christian Piwarz und anderen Beteiligten deutlich machen“, so der Sprecher. Er rief zur Einigkeit unter den Bündnisvertretern auf. „Wir sind als Bündnis nur so stark wie sich die einzelnen Mitglieder auch einbringen und für die gemeinsamen Ziele engagieren“, so Kluge. Das fehlende Fachpersonal jetzt als Totschlagsargument für eine schnelle und deutliche Qualitätsverbesserung anzuführen, sei eine Farce. „Da wir die Arbeit des Kultusministerium nur aus den Erfahrungen und Entscheidungen der vergangenen Jahre bewerten können, ist dessen Leistung eher ungenügend“, so Jens Kluge mit Rückblick auf die Zeugnisvergabe zum Schulhalbjahr.