Neuer Sprecherrat für das Graswurzelbündnis

Die Mitglieder des neuen Sprecherrates des Graswurzelbündnisses „Die bessere Kita“ (von links nach rechts): Jürgen Tautz (Liga der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Chemnitz), Barbara Gärtner (Fachbereichsleiterin Kita des Kinderarche Sachsen e.V. in Radebeul), Franziska Jahn (Vorsitzende des Stadtelternrates Chemnitz), Jens Kluge (Leiter des Integrativen AWO Kinderhauses „Kuschelkiste“ in Zwickau), Astrid Axmann (stellvertretende Landesvorsitzende der GEW Sachsen) und Daniel Fuchs (Regionalleitung Landkreise Bautzen, Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bei Der Paritätische Sachsen). Michaela Merker (Leiterin im Evangelischen Kinderhaus „Gabenreich“ in Weinböhla) konnte nicht persönlich an der Sitzung teilnehmen. Foto: Christian Wobst

Das Graswurzelbündnis „Die bessere Kita“ hat auf seiner gestrigen Sitzung in Chemnitz einen neuen Sprecherrat gewählt. Ihm gehören Astrid Axmann (stellvertretende Landesvorsitzende der GEW Sachsen), Daniel Fuchs (Regionalleitung Landkreise Bautzen, Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge bei Der Paritätische Sachsen), Barbara Gärtner (Fachbereichsleiterin Kita des Kinderarche Sachsen e.V. in Radebeul), Franziska Jahn (Vorsitzende des Stadtelternrates Chemnitz), Jens Kluge (Leiter des Eltern-Kind-Zentrums Integratives AWO Kinderhauses „Kuschelkiste“ in Zwickau), Michaela Merker (Leiterin im Evangelischen Kinderhaus „Gabenreich“ in Weinböhla) und Jürgen Tautz (Liga der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Chemnitz) an. Gleichzeitig wurde der alte Sprecherrat von seinen Aufgaben entlastet. Von den mehr als 50 Mitgliedern des Bündnisses waren 15 digital beziehungsweise in Präsenz anwesend.

Eines der wichtigsten Themen in der Sitzung war die Novellierung des Sächsischen Kitagesetzes. Im Koalitionsvertrag von CDU, SPD und Grünen aus dem Jahr 2019 heißt es: „Im Dialog mit Kommunen, Expertinnen und Experten und Trägern werden wir im Jahr 2021 das Sächsische Gesetz zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen (SächsKitaG) insbesondere im Hinblick auf die Finanzierungsstruktur, Qualitätssicherung und -entwicklung sowie Elternmitwirkungsrechte novellieren.“ „Das jetzt vorliegende Stückwerk wird diesem Anspruch nicht gerecht. Mit heißer Nadel gestrickt, bleibt das Gesetz deutlich hinter unseren Erwartungen zurück“, sagt Christian Wobst, Vorsitzender des Stadtelternrates Limbach-Oberfrohna. Er macht sich mit anderen Elternvertretungen in Sachsen unter anderem für die Gründung einer Landeselternvertretung für den Kitabereich stark. Das Graswurzelbündnis „Die bessere Kita“ unterstützt diese Position. „Prinzipiell geht die Novellierung in die richtige Richtung, aber das Ziel wurde verfehlt“, sagt auch Barbara Gärtner. „Ein großes Problem ist aus meiner Sicht, dass die mit der Novellierung einhergehenden personellen Verbesserungen endlich ein erster Schritt zum Ausgleich von Fehlzeiten in den Einrichtungen sein sollten und nunmehr sofort wieder an weiter Aufgaben für die Erzieherinnen und Erzieher gekoppelt sind“, sagt Jens Kluge. Alle Mitglieder waren sich einig, dass sich die Regierungskoalition auf dem vorliegenden Entwurf keinesfalls ausruhen dürfe.

Ein weiteres Thema war die Vorbereitung des Weltkindertages am 20. September. Dieser steht in diesem Jahr unter dem Motto „Jedes Kind braucht eine Zukunft!“. Die Organisatoren von UNICEF Deutschland und Deutschem Kinderhilfswerk fordern mit diesem Motto ein stärkeres politisches Engagement für eine gerechte und lebenswerte Zukunft junger Menschen. Für die Mitglieder des Graswurzelbündnisses steht fest, dass es in diesem Jahr in Sachsen keine große, sondern viele kleinere Aktionen geben soll. Im Mittelpunkt werden dabei die Kinderrechte stehen. Erste Ideen gab es aus Radebeul, wo jede Kita zu einem Kinderrecht eine kleine Aktion beziehungsweise Präsentation ausarbeitet und anschließend dazu mit Kindern, Eltern und Großeltern ins Gespräch kommen will. „Wir bringen Kinderrechte in den öffentlichen Raum und zeigen damit auch, wie wichtig Kitas sind“, sagt Barbara Gärtner.

Als Mitglied des alten und des neuen Sprecherrates gab Astrid Axmann einen kurzen Rückblick auf die vergangenen beiden Jahre. So gab es seit 2020 insgesamt elf Sitzungen des Sprecherrates, die aufgrund der Einschränkungen der Corona-Pandemie meist digital stattfanden. Der Sprecherrat erarbeitete unter anderem Stellungnahmen zum eingeschränkten Regelbetrieb in der Corona-Pandemie, wirkte im Dialogbeirat des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus mit, tauschte sich mit Mitgliedern der Landtagsfraktionen aus und setze sich für die Weiterführung der Sprachkitas, der Eltern-Kind-Zentren und des Projektes „Kinder stärken“ ein.